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Die Fachgruppe für arterhaltende Primatenzucht stellt sich vor.

Affenhaltung im Wohnzimmer!?

Primaten sind uns Menschen die nächsten Verwandten. Sie können ihre Nahrung greifen, haben einen Familiensinn und können viele Dinge bewusst steuern. Kein Wunder, dass sich viele unserer Mitmenschen einen Affen ins Wohnzimmer wünschen. Am liebsten natürlich gleich einen Schimpansen.

Nun - Affenhaltung in Privathand – geht das überhaupt?

Ich persönlich hatte auch vor ca. 25 Jahren den Reiz gespürt, mir einen Affen nach Hause zu holen. So fing damals alles mit einem Weißbüscheläffchen an. Tatsächlich im Wohnzimmer!

Aber schnell merkte ich, dass es dem Tier und meiner Wohnung nicht gut tat. Affen werden nun mal nicht stubenrein, markieren ihr Revier und hören nun mal nicht auf Platz und Bleib.

Da ich ein eigenes Haus und etwas handwerkliches Geschick habe, war der Bau von Außen- und Innengehegen kein Problem. Schnell war ein Partnertier gefunden und so nahm der Affenzuwachs seinen Lauf.

Im Laufe der Zeit versuchte ich mir Wissen und Sachkunde anzueignen, was nicht immer leicht war, da Primaten in Privathand natürlich nicht sehr häufig sind. Da ich nun auch ein Mensch bin, der alle Gesetze einhalten will, suchte ich von Anfang an den Weg zu Behörden und Tierärzten. Die waren anfangs auch mit meiner Haltung überfordert. Aber die Untere Naturschutzbehörde und die Amtstierärztin waren ab da natürlich regelmäßige „Gäste“ bei uns. Sofort nach Inkrafttreten des neuen „Gutachtens über die Haltung von Säugetieren von 2014“ wurde ich dann aufgefordert, kurzfristig alle Gehege umzubauen.

Wir merkten immer mehr, dass bei den Behörden „Affen in Privathand“ nicht so gerne gesehen wird. Primaten offiziell zu tauschen oder zu erwerben, wird auch immer schwerer. Um wiederum alle Gesetze einzuhalten, beschritten wir den schweren Weg eines Zugangs zum Traces System. Auch hier waren die Behörden maßlos überfordert. Aber seit 2020 konnten wir so legal Tiere tauschen, abgeben und zu uns holen. Voraussetzung dafür war aber ein Antrag auf Genehmigung nach § 11 Tierschutzgesetz, der in einem 35-seitigen Genehmigungsbescheid mündete.

All dieses Wissen und die Erfahrungen wollte ich natürlich nicht für mich behalten. So entschlossen sich meine Züchterfreunde Thomas Alt, Uwe Schwarzmeier und ich dazu, eine Gruppe zu gründen, um uns gegenseitig zu helfen und Erfahrungen auszutauschen.

So organisierte ich mit meiner Familie zusammen das erste Treffen von privaten Primatenhaltern im Juni 2019. Wir waren damals 20 Gleichgesinnte und fachsimpelten den ganzen Tag. Dies fand eine Wiederholung im Juni 2020 und September 2021. So entstand auch langsam eine WhatsApp Gruppe, um ständig in Kontakt zu bleiben und Erfahrungen auszutauschen. Bestandteil der Treffen war nicht immer nur Erfahrungsaustausch. Wir luden uns Referenten aus dem Bereich Tiermedizin und Zootierhaltung ein. Von Behördenseite hätten wir uns auch Referenten gewünscht, fanden aber leider keine (vielleicht, weil es immer ein Samstag war).

Ein Punkt bei unseren Treffen war auch immer das Thema, wir müssen uns organisieren, um unser gemeinsames Hobby noch zukünftig legal auszuüben. Sollen wir einen Verein gründen oder schließen wir uns bestehender Primatenvereine an? Ergebnis unserer Überlegungen war die Integration in der „Bundesarbeitsgruppe Kleinsäuger e.V.“. Wir waren uns sicher, dass wir hier am besten aufgehoben sind. Wir denken, dass wir hier in der neuen Fachgruppe Primatenhalter bestens organisiert sind. Wir wollen die Erfahrungen innerhalb der BAG nutzen, um unser Hobby weiter ausüben zu können. Danke, dass wir vom Vorstand der BAG mit offenen Armen empfangen wurden.

Derzeit sind wir 16 Mitglieder in der neuen Fachgruppe. Grundvoraussetzung für die Mitarbeit in dieser Fachgruppe ist natürlich die Mitgliedschaft in der Bundesarbeitsgruppe Kleinsäuger e.V. Wir hoffen, dass noch viele unserer privaten Primatenhalter den Weg in unsere Fachgruppe und in die BAG finden.

Affenhaltung im Wohnzimmer!? Natürlich nein – aber in Privathand durchaus möglich.

Unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und unter Ausübung entsprechender Sachkunde ist die Primatenhaltung in Privathand eine Bereicherung und eine Reserve für den Genpool von streng geschützten und vom Aussterben bedrohten Tierarten.

Thomas Chowanietz

Außengehege
Rotschwänziger Kaiserschnurrbarttamarin (Saguinus imperator subgrisescens)
Goldgelbes Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia)
Silberäffchen (Mico argentatus)
Weißbauch-Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea niveiventris)
Senegal-Galago (Galago senegalensis)
Schwarzbüscheläffchen (Callithrix penicillata)

 

 

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Kontakt

Bundesarbeitsgruppe Kleinsäuger e. V.

Christian Montermann
Brantestr. 6
56746 Hohenleimbach

 

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